Es geht drunter und drüber im Durcheinandertal: Mit seiner «Theologie der Armut» hat sich Moses Melker die Rettung der Reichen dieser Welt zur Lebensaufgabe gemacht. Kurzerhand wird deshalb das prunkvolle Kurhaus von der «Swiss Society for Morality» zum «Haus der Armut» umfunktioniert, wo sich im Sommer Millionäre in Verzicht üben und im Winter international gesuchte Auftragskiller Zuflucht finden. Die kleine Elsi wird von einem der Verbrecher vergewaltigt, Schulmeister Fronten kann es bezeugen, doch Gemeindepräsident Prétander will statt seiner Tochter nur seinen Hund Mani retten, bevor die Armee anrückt und das Dorf endgültig ruiniert ist.
In seinem letzten vollendeten Roman «Durcheinandertal» zeichnet Friedrich Dürrenmatt anhand eines dörflichen Mikrokosmos ein visionäres Bild unserer heutigen Welt, eine irrwitzige Groteske über Kapitalismus und Verbrechen, Ideologie und Moral.