Am 22. Januar findet im Pfauen die Premiere „Das letzte Band/ Bis dassder Tag euch scheidet oder Eine Frage des Lichts" von Samuel Beckettund Peter Handke statt. Jossi Wielers Inszenierung mit Nina Kunzendorfund André Jung in den Hauptrollen, feierte vergangenen August in Salz-burg Premiere und gastiert im Januar und Februar für neun Abende amSchauspielhaus Zürich.„Eines Abends, spät, in der Zukunft": Krapp, ein greiser, einsamerMann, bespricht, wie all die Jahre zuvor, ein Tonband - nun allerdingszum letzten Mal. Was bleibt vom Leben, das der Mühe wert war? Wasbleibt, wenn Krapp die Spreu vom Weizen trennt? Aus den alten Aufnah-men, in die er hineinhört, spricht sein früheres Leben, und wenn erdarauf zurückschaut, bestand nur eine einzige Aussicht auf Glück: imBeisammensein mit seiner Geliebten.Eben diese Frau erscheint in Peter Handkes neuem Stück „Bis dass derTag euch scheidet oder Eine Frage des Lichts" und spricht über ihrLeben mit Monsieur Krapp. Auch sie trennt die Spreu vom Weizen undfragt, was von der Zeit und ihr selbst an der Seite dieses Mannesbleibt, der ihr fern und nah wie kein anderer war. Ihr Monolog ist dieAntwort einer Frau, eine Abrechnung und das Echo einer geteilten Zeit,die sie auf immer verbindet.Samuel Beckett (1906-1989) hat in seinen Dramen Welten spielerischerVergeblichkeit entworfen und damit Mitte des 20. Jahrhunderts eineneue Form des Theaters geprägt. Zu seinen bekanntesten Stücken gehören
2 „Das letzte Band" (1958), „Warten auf Godot" und „Endspiel". 1969 er-hielt er den Nobelpreis für Literatur.Peter Handke, 1942 in Kärnten geboren, hat sich wiederholt auf prägen-de Lektüren bezogen. Als Theaterautor 1966 mit „Publikumsbeschimpfung"bekannt geworden, hat Handke bis heute eine Vielzahl an Romanen, Er-zählungen und Dramen verfasst, zuletzt sorgte „Die morawische Nacht"für Diskussionsstoff.Jossi Wieler, geboren 1951 in Kreuzlingen, studierte Regie in Tel Aviv.Er inszenierte am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, am Schauspiel-haus Zürich („Macht nichts" 2001, „Winter" 2002), und zuletzt regelmäs-sig an den Münchner Kammerspielen. Mehrere seiner Arbeiten wurden zumBerliner Theatertreffen eingeladen. Seit 1994 ist er ausserdem interna-tional als Opernregisseur tätig. Mit André Jung und Nina Kunzendorf,den Darstellern von Krapp und Krapps Geliebter, arbeitete Wieler mehr-fach in München und Zürich zusammen. Ab der Spielzeit 2011/12 wird Jos-si Wieler Intendant der Stuttgarter Staatsoper
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