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Wiener Staatsoper Announces Upcoming Events

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By: Sep. 01, 2022
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Wir freuen uns, Sie darüber zu informieren, dass heute, am 1. September um 10.00 Uhr, der Vorverkauf für alle Vorstellungen im November startet. Sie können die Karten an all unseren Vorverkaufsstellen und selbstverständlich auch online erwerben.

Bevor wir Ihnen die Spielplan-Höhepunkte im November präsentieren, möchten wir Sie nochmals auf unsere spannende erste Premiere der Saison hinweisen:

Gustav Mahlers nie geschriebene Oper: Von der Liebe Tod

Obwohl Gustav Mahler zehn Jahre lang Direktor der Wiener Staatsoper war und pro Jahr meist über 100 Abende am Haus selbst dirigierte, obwohl er sein Leben eindeutig der Oper gewidmet hat, hinterließ er selbst keine Oper. Als erste Premiere der neuen Spielzeit wird das Haus am Ring daher zwei seiner Werke, sein Opus 1, Das klagende Lied, gemeinsam mit den Kindertotenliedern zu einem szenischen Abend, zu einer »Oper« zusammenfassen. Von der Liebe Tod heißt die Produktion, die am 29. September Premiere feiert. Regisseur Calixto Bieito, selbst ein großer Mahler-Fan, führt Regie, am Pult steht bei seinem Staatsoperndebüt der junge Schweizer Lorenzo Viotti, der seit 2021 Chefdirigent der Nationalen Oper Amsterdam sowie des Nederlands Philharmonisch Orkest ist. Dieses künstlerische Experiment bringt zugleich auch ein weiteres besonders spannendes Hausdebüt: Ausnahmesänger Florian Boesch hat sich für die Idee begeistert und wird nun das erste Mal im Haus am Ring zu hören sein.

Wiederaufnahme: Cardillac

»Mörder! Unter uns, zwischen uns! Greift ihn! Werft ihn in die Höhe wie einen Ball!« Es ist eine aufgebrachte Volksmenge, die erregt skandiert: »Wie viele der Morde? Zehn, dreißig, hundert?« Man zählt nicht mehr. Doch ganz Paris steht Kopf! Paul Hindemiths 1926 uraufgeführte Oper Cardillac mobilisiert die Kräfte einer expressionistischen Sprache, greift gleichzeitig auf historische, barocke Formen zurück. Denn der Komponist war auf der Suche nach einer neuen, zeitgemäßen Musiktheatersprache für seine Generation. So entkleidete er die Vorlage - ein Sujet von E. T. A. Hoffmann (Das Fräulein von Scuderi) - seiner romantischen Grundierung und entwarf einen verknappten 90-Minüter. Entstanden ist eine intensive Oper ohne Wenn und Aber, fast eine »Gefühlsmechanik«, so der Regisseur Sven-Eric Bechtolf. Erzählt wird dabei die Geschichte des genialen Goldschmieds Cardillac, der sich von den von ihm geschaffenen Schmuckstücken nicht trennen kann und Morde begeht, um sie wieder zurückzuerlangen. Noch in seinem Tod, den er durch das aufgebrachte Volk erleidet, gilt sein letzter Gedanke dem Schmuck. In seiner Inszenierungsarbeit orientierte sich Bechtolf an der ästhetischen Sprache der Uraufführungszeit und übersetzte die Oper in eine radikale Schwarz-Weiß-Zeichnung mit markanten Momenten. Starke Bilder, intensive Gesten und eine stringent durchgezogene Erzählung der Handlung sorgten schon bei der Premiere für frenetischen Jubel und grandiose Kritiken. Nun kehrt die Cardillac-Produktion in den Spielplan zurück: KS Tomasz Konieczny singt die Titelfigur, Vera-Lotte Boecker die Tochter des Künstlers, Gerhard Siegel den Offizier. Als Dirigent konnte für die Wiederaufnahme-Serie Cornelius Meister gewonnen werden.

Ariadne auf Naxos: Wahnwitz im Theater

Nur in ganz besonderen Glücksfällen der Oper finden ein Komponist und ein Librettist zu einer solchen künstlerischen Wesenseinheit zusammen wie im Falle von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal. Charakterlich kaum auf einen Nenner zu bringen, ergänzten sich die beiden schöpferisch, waren einander gleichermaßen Ansporn und Inspiration, Korrektur wie Irritation. Ariadne auf Naxos, das dritte gemeinsame Werk beider Autoren, fällt da nicht aus dem Rahmen: Ein kluges wie unterhaltsames Werk, das sich mit komödiantischer Bravour, Feingefühl, aber auch berückender Schönheit den Fragen des Menschen stellt. Nach seinen Dirigaten von Die tote Stadt, Salome sowie der kommenden La traviata-Serie (ab Ende Oktober) ist der junge Dirigent Thomas Guggeis nun auch mit der kammermusikalisch-feinen Ariadne zu erleben. Herbert Föttinger führt als Haushofmeister eine Reihe von spannenden Debüts an: So singt das Ensemblemitglied Christina Böck ihren ersten Komponisten, Eric Cutler ist als Tenor/Bacchus zu erleben, Caroline Wettergreen als Zerbinetta. Und mit KS Camilla Nylund als Primadonna/Ariadne und Jochen Schmeckenbecher als Musiklehrer gibt es ein Wiedersehen mit hochkarätigen, dem Haus eng verbundenen Künstler*innen!

Das Feuer der Empfindungen: Werther

Mit seinem Briefroman Die Leiden des jungen Werthers gelang Johann Wolfgang von Goethe auf einzigartige Weise, das Lebensgefühl, die Spannungen, die Leiden und Freuden einer ganzen Generation literarisch auf den Punkt zu bringen. Von den zahlreichen Komponisten, die versucht hatten, dieses epochemachende Buch auf die Opernbühne zu bringen, vermochte es nur Jules Massenet mit seinem an der Wiener Staatsoper uraufgeführten Werther, das Feuer der Empfindungen und Leidenschaften sowie die Plastizität der Naturbeschreibungen des Originals einzufangen und für das Musiktheater fruchtbar zu machen. Mit psychologischem Feingefühl schuf Massenet nuancierte Situations- und Charakterstudien, die er mit einer von Wagner beeinflussten klanglichen Weite mit einer reizvoll-raffinierten Instrumentierung grundierte. Die aktuelle Produktion von Regisseur Andrei Serban erfreut sich nunmehr seit über anderthalb Jahrzenten großer Beliebtheit. Nicht zuletzt die den Bühnenraum beherrschende mächtige Esche - gleichermaßen Sinnbild der Naturbegeisterung des Titelhelden und der Beengtheit der ihn umgebenden kleinbürgerlichen Welt - bietet einen wirkungsvollen Rahmen für das differenziert geschilderte Beziehungsdrama.

Andrea Chénier: Liebe und Tod in Zeiten der Revolution

An der Wiener Hofoper war es niemand Geringerer als Gustav Mahler, der sich kurz nach der triumphalen Uraufführung für Umberto Giordanos Andrea Chénier stark machte. Denn die kaiserliche Zensur verbot jegliche Aufführung, da die Französische Revolution als wesentlicher Handlungsstrang nach wie vor als Gefahr für die bestehende Ordnung angesehen wurde, wurde doch Luigi Illicas, der Librettist, selbst durch die Guillotine hingerichtet. Doch seit der Erstaufführung 1926 gehört Andrea Chénier auch an der Wiener Staatsoper zu den fixen Titeln des Repertoires: Die einprägsamen und effektvollen Arien und Duette, die lyrische Emphase, der Melodienreichtum, die Dramatik des Bühnengeschehens sorgen dafür, dass das Werk sowohl für das Publikum als auch für die bedeutendsten Sänger*innen nie seine Anziehungskraft verliert. In der Aufführungsserie im November gibt KS Jonas Kaufmann wieder die Titelrolle, KS Carlos Álvarez seinen Widersacher Carlo Gérard und Maria Agresta die von beiden geliebte Maddalena. Die weiteren Dezember-Vorstellungen dieser Serie sind dann ab 1. Oktober im Vorverkauf.

Ein Tipp für wahre Opernfreund*innen:

Versteigerung der Sammlung Edita Gruberová im Dorotheum

Edita Gruberová (1946-2021) war nicht nur begnadete Opernsängerin, sondern auch eine leidenschaftliche Sammlerin. Ausgewählte Stücke aus ihrem Nachlass werden nun am 7. September 2022 im Dorotheum versteigert. Besichtigungen sind Montag bis Samstag von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr möglich.
Angeboten werden Fotos, Autographen, Gemälde, Liedmanuskripte, Roben und Bühnenkostüme sowie außergewöhnliche Schmuckstücke, wie zum Beispiel ein exklusives Diamant-Collier, das die Sängerin ausschließlich bei ihren Auftritten trug.



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