Im Rahmen der Aktion „Zerstörte Vielfalt" beteiligen sich Theater am Kurfürstendamm und Komödie an der Schaufenster-Aktion, die an die Reichspogromnacht am 9. November vor 75 Jahren erinnert.
Für Martin Woelffer ist diese Aktion ein sehr persönliches Anliegen, denn: „Die Komödie und das Theater am Kurfürstendamm sind in den 20er Jahren von dem jüdischen Theaterdirektor Max Reinhardt und dem jüdischen Architekt Oskar Kaufmann geplant und gegründet worden. Die Pogromnacht erlebten Reinhardt und Kaufmann nicht mehr in Berlin, sie emigrierten bereits 1933. Mein Großvater Hans Woelffer aber hatte während der 30er Jahre vor seiner Enteignung durch die Nationalsozialisten immer wieder damit zu kämpfen, dass Stücke jüdischer Autoren abgesetzt wurden oder damit gedroht wurde, die beiden Theater zu schließen. Daher ist die Schaufenster-Aktion im Rahmen von ´Zerstörte Vielfalt´ für mich ein sehr wichtiges und persönliches Anliegen. Ich bin sehr froh, dass wir als Theater daran teilnehmen können. Es ist immer wieder notwendig, auf die Geschichte unserer Stadt und die Geschichten Einzelner hinzuweisen und sich zu erinnern, wie viel Kultur in dieser Zeit vernichtet worden ist. Die Orte, die die Nazizeit und den Krieg überstanden haben, sollte man besonders schützen."
Videos