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Review Zusammenfassung - Weltpremiere von DAS WUNDER VON BERN in Hamburg

By: Nov. 27, 2014
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Deutschland ist Weltmeister, und DAS WUNDER VON BERN begeistert die Nation auch 60 Jahre nach dem ersten Titelgewinn. Im Stage Theater an der Elbe feierte das mitreißende Musical von Regisseur Gil Mehmert, Komponist Martin Lingnau und Liedtexter Frank Ramond eine umjubelte Weltpremiere am vergangenen Sonntag. DAS WUNDER VON BERN erzählt vor dem Hintergrund der Fußball-Weltmeisterschaft von 1954 eine bewegende Vater-Sohn-Geschichte. Es geht um eine Familie, die sich findet, eine Fußballmannschaft, die über sich hinauswächst, und einen kleinen Jungen mit großen Träumen.

Das Ruhrgebiet der Nachkriegszeit: Der neunjährige Matthias lebt mit seinen älteren Geschwistern sowie der Mutter Christa in Essen. Der Vater Richard ist noch immer in Kriegsgefangenschaft. Das tägliche Leben ist hart und zunächst kämpft jeder allein für sich und seine Träume. Matthias schwärmt für Nationalspieler Helmut Rahn und wünscht sich nichts sehnlicher, als seinen Freund und Idol zur WM zu begleiten. Doch als der Vater nach zehn Jahren heimkehrt, ist nichts mehr, wie es einmal war ... Derweil ist die deutsche Nationalmannschaft unter Bundestrainer Sepp Herberger in ihrem Quartier am Thuner See angekommen und bereitet sich auf das erste WM-Turnier mit deutscher Beteiligung seit dem Zweiten Weltkrieg vor. Zur Mannschaft gehört auch Helmut Rahn. Allerdings lässt Herberger den Boss kaum spielen. Der reagiert mit Unverständnis und ist maßlos enttäuscht. Auch Mattes im fernen Essen kann es nicht fassen. Doch selbst wenn Rahn spielen würde - hatte er nicht gesagt, er könne nur in Mattes' Gegenwart gewinnen?

Die Weltpremiere von der Stage-Entertainment Eigenproduktio DAS WUNDER VON BERN wurde am 23. November 2014 im neuen Stage Theater an der Elbe gefeiert. Und das hatten die Kritiker zu sagen:

Matthias Matussek, Die Welt: "Am Ende schimmern die Augen, und auch ich habe einen Kloß im Hals, verdammt, was ist das nur, hier im Stage-Theater im Hamburger Hafen, Räuspern, rührseliges Zeug. Aber schöööön... Überhaupt, die Songs haben durchaus Ohrwurmqualität, und was die choreografischen Einfälle angeht: Das kann sich international sehen lassen... Alles dabei. Glück und Jubel, Lachen und Tränen, so muss ein Fußballfest ein. Oder ein gelungener Theaterabend. Und das Schönste: Wir sind schon wieder Weltmeister."

Michael Defrancesco, Rhein-Zeitung: "Vor allen Dingen ist ein Mann schuld am Erfolg: Frank Ramond. Er hat die Liedtexte geschrieben - und ihn an Bord zu haben, erwies sich für das Kreativteam als purer Glücksgriff... Regisseur und Drehbuchautor Gil Mehmert ist es zu verdanken, dass das Stück bei diesen verschiedenen Handlungssträngen nicht den Faden verliert... Hochmoderne Bühnentechnik ermöglicht dabei filmähnliche Szenenwechsel; die Kulissenteile rasen geradezu auf die Bühne, drehen und wenden sich blitzschnell zu neuen Szenen, und eine riesige LED-Wand schafft im Nu eine neue Stimmung... "Das Wunder von Bern" ist ein Wunder. So macht man Musical. Genau so."

Till Briegleb, Süddeutsche: "...das musikalische Stilpotpourri aus Balladen-Moll, Rumtata, Revierschlagern und Rock'n'Roll von Komponist Martin Lingnau über weite Strecken wie reine Funktionsmusik klingt, die ihren anrührenden Zweck aber sicherlich erfüllen wird.. Mit einer rasanten Maschinerie aus fahrenden Bühnenteilen und Videoillusionen [...] gelingt es Bühnenbildner Jens Kilian, das Problem des "Staunens" erfolgreich zu bewältigen. [...] Deutschland gegen Ungarn wird vertikal gespielt, auf einer Bühnenwand mit Videoeffekten und schwebenden Spielern. Ein echter Wow-Moment... ob die Stage-Entertainment mit "Wunder von Bern" jetzt auch einen klasse Sportteil im Portfolio hat, das entscheiden am Ende allein die Fans. Glück auf."

Frederik Hanssen, Der Tagesspiegel: "Was dieses Bühnen-Wunder von Bern so menschlich macht, so berührend, ist gewissermaßen das dramaturgische Eintopf-Prinzip. Wie Muttern weiland Steckrüben, Möhren, Sellerie, Kartoffeln und fetten Speck zusammen kochte, verbinden sich hier Boulevardkomödie und Rührstück, Coming-of-Age-Story und Zeitgeschichtsrevue zu einer szenischen Mischung, die tatsächlich allen Zielgruppen schmecken dürfte. Das ist hemmungslos eklektisch und doch angemessen [...] Nach diesem Rezept hat auch Martin Lingnau seine 20 Nummern komponiert: Da gibt es Popballaden und harten E-Gitarren-Rock, da werden Volkslieder angestimmt und Bigband-Parties gefeiert, da ist Platz für Polkas und Schlagerhaftes, Chansons und Soundtrackbombast."

Silvia Becker, Hamburger Morgenpost: "Kein grüner Rasen. Kein Spielfeld. Und auch Bälle sind nicht immer zu sehen. Trotzdem katapultiert das Musical „Das Wunder von Bern" die Zuschauer zurück ins Berner Wankdorfstadion - wo der deutschen Nationalelf 1954 ein Fußball-Wunder gelang. Standing Ovations am Sonntagabend nach der Welt-Premiere im neuen Theater an der Elbe! Das Publikum feiert zweieinhalb Stunden voller Witz, Akrobatik - und vor allem großer Gefühle."

Tom R. Schulz, Hamburger Abendblatt: "Es wird im "Wunder von Bern" nur leider sehr durchschnittlich gesungen. Außer bei Elisabeth Hübert [...] und David Jakobs [...] fehlt es den Gesangstimmen an Prägnanz und Charisma. Und trotz der schlagerhaft simplen Songtexte von Frank Ramond, die nahezu ausnahmslos syllabisch vorgetragen werden, bleibt nicht eine Hookline, nicht eine Melodie wegen ihres Wurmcharakters im Ohr hängen. Auch die nahezu permanente Anwesenheit von Musik selbst in den Dialogszenen irritiert; sie schwächt die Songs. Sollten jedoch im Musical 3.0 Geschichte und Special effects mehr gelten als Musik und ihre Wiedergabe, steht dem Erfolg des "Wunders von Bern" nichts im Wege."

Petra Volquardsen, NDR: "Viele Rollen sind ausgesprochen gut besetzt. Sehr überzeugend: David Jakobs als Rock'n'Roll-Musiker Bruno Lubanski oder Dominik Hees als Fußballer Helmut Rahn. Besonders hervorzuheben aber sind die Kinder, die den elfjährigen Jungen Matthias spielen... Schnörkellos und ehrlich sollten Musik und Texte klingen - das war das Ziel von Komponist Martin Lingnau und Texter Frank Ramond. Tatsächlich sind die Melodien eingängig, die Texte wirken nicht gestelzt, sondern sind nah an gesprochener Sprache. Allerdings: Dadurch, dass die Hauptmelodie sehr oft wieder aufgegriffen wird, hat man sich daran als Zuhörer am Ende etwas "satt gehört"."

Oscar Piegsa, Die Zeit: "Das Wunder von Bern zeigt Männer mit Schmalzlocken und Frauen im Petticoat, die Rock 'n' Roll tanzen. Im Sommer 1954 hatte zwar noch keiner von Elvis Presley oder Peter Kraus gehört. Doch sei's drum. Mit historischen Details nimmt es das Musical nicht so genau... Tänzer in Glitzersakkos steppen, es regnet Luftschlangen, und eine Putzfrau entnazifiziert den Nationaltrainer: Das ist grotesk - und großartig. Die Szene ist zwar nicht so spektakulär wie das WM-Finale. Da spielen abgeseilte Tänzer an der senkrechten Wand, Rahn schießt das Siegtor, die Schwerkraft scheint aufgehoben. Die Putzfrau aber bewahrt Das Wunder von Bern vor WM-Patriotismus, der die Kriegsschuld übertönt. Nicht, weil "wir wieder wer sind", siegt das Team und gelingt Lubanski die Resozialisierung. Sondern weil es sich auszahlt, menschlich zu sein - nicht nur deutsch."

Marcel Auermann, Nordkurier: Also streicht Mehmert diese rührselige Familiengeschichte heraus, fokussiert sich voll und ganz auf die Dramatik des neunjährigen Matthias Lubanski.... In dieser schon aufwühlenden Geschichte spielen gesellschaftliche Zwänge, Armut und Ängste eine große Rolle. Gil Mehmert arbeitet diese sehr detailliert aus und schenkt jedem Charakter ein facettenreiches Eigenleben. So fein ausgearbeitet sah das der Zuschauer bisher selten. Nicht oft erlebt man so viel Theater und Können in einem Musical... Großen Anteil daran haben die Schauspieler, die allesamt präzise für ihre Rollen ausgewählt wurden [...] Es ist erfrischend, neue Gesichter, neue Stimmen, neue Mimiken, neue Gestiken zu erleben.... Also, wenn dieses Musical kein Volltreffer ist."

Picture Credit: Stage Entertainement



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