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Review Zusammenfassung: Sondheim's DAS LÄCHELN EINER SOMMERNACHT premiert in München

By: Feb. 09, 2016
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Das Gärtnerplatztheater München feierte am 4. Februar im Cuvilliéstheater Premiere mit dem Musical DAS LÄCHELN EINER SOMMERNACHT von Stephen Sondheim. In der Inszenierung von Staatsintendant Josef E. Köpplinger sind Sigrid Hauser als Desirée Armfeldt, Gisela Ehrensperger als Madame Armfeldt, Erwin Windegger als Fredrik Egerman, Daniel Prohaska als Graf Carl-Magnus Malcolm und die Gewinner des Deutschen Musical-Theater-Preises 2015 Julia Klotz als Gräfin Charlotte Malcolm und Christof Messner als Henrik Egerman. Die Musikalische Leitung hat Andreas Kowalewitz.

Ist es möglich, ein Musical im ¾-Takt zu schreiben? »Das Lächeln einer Sommernacht« nach Ingmar Bergmans berühmtem Film ist der melancholisch-berührende Beweis. Aus dem poetischen Kammermusical, das seit seiner Uraufführung am 25. Februar 1973 am New Yorker Broadway die Bühnen der Welt im Sturm eroberte, stammt der vielleicht größte Hit, den Stephen Sondheim jemals geschrieben hat: »Send In The Clowns«.

Dreimal lächelt die schwedische Sommernacht: für die Jungen, für die Narren und für die Alten. Madame Armfeldt verrät dieses Geheimnis ihrer Enkelin Fredrika. Und die hat sogleich Gelegenheit, dem geheimnisvollen Lächeln in ihrem nächsten Umfeld auf die Schliche zu kommen.

Weitere Vorstellungen von DAS LÄCHELN EINER SOMMERNACHT laufen vorerst noch bis Ende Februar, und dann wahrscheinlich als Wiederaufnahme im Programm der nächsten Spielzeit. Wir haben hier die Pressestimmen zur Premiere zusammengefasst:

Egbert Tholl (Süddeutsche Zeitung): "...Immer dann, wenn niemand singt, ist es toll. Das liegt nicht am Können der Menschen dort oben auf der Bühne im Cuvilliés-Theater, das liegt einfach daran, was sie zu singen haben. Sondheim ist hier - in anderen seiner Stücke funktioniert es besser - ein Nivellierer besonderer Güte. Alles, aber auch wirklich alles, was an der Geschichte und der Figurenkonstellation interessant sein könnte, wird von ihm in die Sphäre musikalischer Belanglosigkeit überführt, jeder mögliche Abgrund mit Kitsch aufgefüllt. Aber: [...] Es gibt diese Momente, in denen man spürt, weshalb Köpplinger das Stück macht [...] eine bittersüßschwere Komödie über das Entdecken, Suchen, Finden und Verlieren der Liebe, Strindberg-klug und im Dialog mitunter irrsinnig witzig, trotz aller verträumter Glutäugigkeit..."

Peter Jungblut (BR Klassik): "...Gärtnerplatztheater-Intendant Josef Köpplinger ist da eine wunderbare, umjubelte Inszenierung gelungen, sehr berührend, sehr menschlich, sehr ehrlich. Selten gelingt die Balance zwischen Sprechen und Singen so perfekt wie in diesem Fall, was natürlich an den großartigen Mitwirkenden liegt, allen voran Sigrid Hauser als alternde Provinzschauspielerin Desirée und Erwin Windegger als ihr Liebhaber von gestern. [...] Es stimmt, die Musik der Little Night music ist zweitrangig, abgesehen vom ganz großen Hit "Send in the clowns", der am Ende das Publikum zuverlässig zu Tränen rührt. Eine Hymne auf die Liebe, die eben selten so aufwühlend bleibt, wie sie anfangs ist..."

Robert Braunmüller (Abendzeitung München): "...Auch Köpplingers Inszenierung macht fast alles richtig. Abgesehen davon vielleicht, dass sie allzu brüsk auf das Tempo drückt und den Figuren die Nachdenklichkeit verweigert. [...] Das Problem ist Sondheims Musik. Sein Hit „Send in the Clowns" schielt unverfroren wie nur Andrew Lloyd-Webbers Schmonzetten nach Puccini. Der Rest rauscht durch die Ohren [...] Die Stärken des Abends überwiegen die kleineren Schwächen. Sondheims Musik hat die angenehme Eigenschaft nicht zu stören. Und eine pointierte, temporeiche und auch ein bisschen abgründige Beziehungskomödie mit lauter exzellenten Darstellern sieht man auch nicht alle Tage..."

Wolf-Dieter Peter (Donaukurier): "...Herauskam ein oft witziges, mehrfach geistreiches Schauspiel mit hochklassiger Musik. Nach dem pfiffigen Beginn, die Ouvertüre von den fünf dienstbaren "Geistern" in der Handlung auf fein abgestuftes, die Orchesterinstrumente imitierendes "La-la-la" singen zu lassen, fing Sondheim den erotischen Wirbel in durchgängig wechselnden 3/4- oder 6/8- oder noch raffinierteren Walzerrhythmen ein. [...] Ein herrlicher Kontrast zum Sommernachtswirbel auf der mit wenigen Requisiten wechselweise bestückten Drehbühne, die durch den vielfach hin und her gezogenen roten Diagonalvorhang "die ganze Welt als Bühne" zeigt. So präsentieren Ausstatter Rainer Sinell, Choreografin Ricarda Ludigkeit und Regisseur Köpplinger einen temporeichen, alle "U"- und "E"-Grenzen vergessen machenden, exzellenten Musiktheaterabend..."

Photo Credit: Christian POGO Zach



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