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Review Zusammenfassung: EVITA kehrt nach 35 Jahre wieder in deutscher Fassung nach Wien zurück

By: Mar. 15, 2016
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Andrew Lloyd Webbers und Tim Rices mit 7 Tony Awards, 6 Drama Desk Awards, einem Oscar und einem Grammy ausgezeichneter Welterfolg EVITA ist wieder in Wien zu sehen. Die Premiere fand vergangene Woche statt. Die Neuinszenierung wird in Wien von dem preisgekrönten Hollywood-Star-Regisseur und -Choreographen Vincent Paterson in Szene gesetzt, der bereits die Choreographie für die Hollywood-Verfilmung von EVITA mit Weltstar Madonna entwarf.

Die Show mit einigen der besten Musicalsongs aller Zeiten wie „Wein' nicht um mich, Argentinien" und natürlich dem Oscar-gekrönten Welthit „You Must Love Me", erzählt das Leben von Eva Perón (1919-1952), der Ehefrau des ehemaligen Argentinischen Präsidenten Juan Perón, von ihren Anfängen über ihre Tage als bis heute umstrittene Nationalheldin, bis hin zu ihrem überraschenden, tragischen, frühen Tod.

Nach der Premiere spendete das anwesende Publikum begeisterten Beifall, die Kritiker äußerten gemischte Meinungen. Wir haben hier die Pressestimmen zur neuen Inszenierung der Vereinigten Bühnen Wien zusammengefasst:

APA: "...Er stotterte, der Motor dieses vielgestaltigen Musicalapparates. Besonders in der ersten Hälfte gelang es nur phasenweise, mit groß angelegten Ensemblebildern für wirkliche Wow-Effekte zu sorgen, ohne der Geschichte ihren Charakter zu entziehen. Was man Paterson aber in jeder Sekunde zugutehalten durfte: Seine Choreografien [...]. Katharine Mehrling [...] verkörperte Eva Peron mit viel Verve und Energie, bis zu einem gewissen Grad aber auch unnahbar und entrückt. Dachte ihr künftiger Präsidentengatte (sehr solide: Thomas Borchert) ob der potenziellen Gegnerschaft im Land an Flucht, so brachte sie ihn gebieterisch zur Raison..."

Werner Rosenberger (Kurier): "...Wo's um Gefühle geht, bleibt nichts haften. Die Augen gehen einem vor lauter optischer Opulenz über. Während sich das Herz verkühlt. [...] Auch wenn (Katharine Mehrling) passabel macht, was sie macht, vom Timbre her ist sie fehlbesetzt. Und ohne Charisma, ob als berechnende Schönheit, die sich Popo-wackelnd die Macht erobert, oder als Scheinheilige. Solide und ein allzu freundlicher Diktator: Thomas Borchert. Drew Sarich als Che bringt in den Abend [...] doch noch Spurenelemente von Emotion. [...] Koen Schoots am Pult des 25-Mann-Orchesters würde das Stil-Pistaccio aus Jazz, Tanzmusik, sinfonischer Wucht und Schnulze fein austarieren, würde man nicht [...] soundtechnisch so brutal und lautstark einfach drüberfahren..."

Barbara Petsch (Die Presse): "...Sarichs Revolutionär Che (Guevara), hager, zornig, ein Rebell ohne Reue, aber mit viel Scharfblick, ist der Hit von „Evita". [...] Regisseur Paterson, der Shows für Michael Jackson und Madonna gestaltete [...] sorgte für einen perfekten Ablauf der Aufführung und temperamentvolle Tanzszenen. [...] Katharine Mehrling wirkt im Ronacher vor allem zu Beginn als berechnende Verführerin schwach - und gewinnt erst am Ende, als Evita an Krebs stirbt, Format. [...] Vielleicht kann der Routinier Michael Kunze ja nichts dafür, dass englische Musicals auf Deutsch fürchterlich klingen. Fix ist, dass zwischen „Don't cry for me Argentina", dem Ohrwurm dieses Musicals, und „Weine nicht, Argentinien" ein Unterschied besteht, für den das Wort himmelweit ein Hilfsausdruck ist..."

Ljubisa Tosic (Der Standard): "...Zweifellos jedoch war - durch das Dickicht des akustischen Überengagements hindurch - die Professionalität der Regiearbeit zu erkennen: Choreograf und Regisseur Vincent Paterson bindet Gruppentanz und intime Szenen ohne Tempoverlust aneinander. [...] Der Erzähler soll einen Kontrapunkt bilden, als Evitas innerer Advocatus Diaboli womöglich oder zumindest ihr kleines schlechtes Gewissen. Und als dieser Che liefert Drew Sarich die ausgewogenste, stimmlich profundeste Performance. [...] Katharine Mehrling spielt resolut, straff und verfügt über ein markantes, herbes Timbre. [...] Eine eigenwillige Mixtur also, die Geschmackssache ist. Eine solide Leistung war das jedoch allemal..."

Susanne Zobl (news): "...Die Besetzung im Ronacher erfüllt diese nicht einfachen Partien vorzüglich. Drew Sarich überzeugt sängerisch und darstellerisch als Erzähler namens Che, der aber mit dem Revolutionär Che Guevara nichts gemeinsam hat als den Namen, denn Che und Evita sind einander nicht begegnet. Thomas Borchert zeigt Perón als undurchschaubaren Diktator, was mehr ist als der realen Figur zusteht. [...] Katharine Mehrling bringt diesen Song klar, nüchtern und dennoch mit Innigkeit..."

Edwin Baumgartner (Wiener Zeitung): "...Regisseur Vincent Paterson und Bühnenbildner Stephan Prattes verstehen das ganz genau. Was sie dem Zuschauer zeigen, ist denkbar weit entfernt von Glamour. Das Leben der Evita Perón in all seinem verlogenen Glanz - das ist es, was vorgeführt wird. [...] Thomas Borchert lässt mit gebotener Steifheit ahnen, dass Perón ohne Evita ein Nichts gewesen wäre. Sie - eine charismatische Volksverführerin, verehrt wie eine Heilige: Welch' Kalkül - welch' Karriere! Als eine Art Lady Di des Rinderstaats spielt Katharine Mehrling diese Person und singt mit Sicherheit die verzwicktesten Wendungen..."

Renate Wagner (Neues Volksblatt): "...Nun, die schöne, ehrgeizige, skrupellose, aber so rätselhaft zauberhafte Dame, First Lady Argentiniens, Stilikone und Medienstar ihrer Zeit, ist auf der Bühne ein bisschen schwerfällig geworden. [...] Was Vincent Paterson als Regisseur und Choreograf im Bühnenbild von Stephan Prattes zeigt, wirkt ein wenig wie eine Sparversion für Arme, ohne den Reiz des Neuen, nicht recht interessant. [...] (Katharine Mehrling's) Evita (war) dann leise enttäuschend: Diese Stimme funktioniert nur in der Mittellage angenehm, in der Höhe (und die Rolle liegt leider ziemlich hoch) wird sie schmal und schrill und angestrengt, nicht die überwältigende, tragende „Röhre", die man dafür braucht..."

Foto Credit: Rafaela Proell



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