Die 1959 geschriebene und uraufgeführte musikalische Komödie „Moskau Tscherjomuschki“ von Dmitri Schostakowitsch erzählt von der Umsiedlung einer Gruppe junger Menschen aus der Mitte Moskaus in die Trabantenstadt Tscherjomuschki. In der neuen Heimat begegnen sie bürokra- tischen Verwaltern, korrupten Beamten und zahlreichen Hindernissen auf dem Weg in ein neues Leben.
Junge Sängerinnen und Sänger z.T. aus dem Ensemble der Staatsoper und dem Opernstudio, Musiker der Orchesterakademie und Mitglieder der Staatskapelle Berlin werden dieses Werk gemeinsam mit 22 Berliner Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 20 mit Wurzeln u.a. in Polen, Russland, Kasachstan, Lettland und Moldawien erarbeiten. Es inszeniert der Berliner Regisseur Neco Çelik, der für seine Stuttgarter Arbeit „Gegen die Wand“, die Oper zum gleichnamigen Film von Fatih Akin, im letzten Jahr mit dem Deutschen Theaterpreis „Der Faust“ in der Kategorie „Kinder- und Jugendtheater“ ausgezeichnet wurde. Premiere in der Werkstatt der Staatsoper im Schiller Theater ist am 2. Mai.
Seit den 20er Jahren ist Charlottenburg Anziehungspunkt für russische Emigranten. Die letzte Ausreisewelle in den 90ern hat etliche Spätaussiedler-Familien in die Paul-Hertz-Siedlung im Norden des Bezirks verschlagen. Dort entstanden soziale Spannungen. Die Staatsoper reagiert auf diese Situation mit einem Projekt, das die Suche von Jugendlichen nach Geborgenheit und Lebenslust in einem räumlich isolierten Stadtteil thematisiert. Ihre Wahrnehmungen, Wünsche und Ängste, ihre Konflikte mit den Einheimischen, ihre Suche nach Lebensraum und „Wohn- paradies“ fließen in das Projekt mit ein.
Bereits seit Herbst 2011 bereiten sich die Jugendlichen auf das Projekt vor und nehmen wöchent- lich an Workshops der Jungen Staatsoper teil, in denen sie musikalisch und szenisch geschult werden. In der Produktion singen und spielen sie als Chor der Mieter und Bauarbeiter an der Seite von Evelin Novak, Adriane Queiroz, Maraike Schröter, Friederike Harmsen, Kap-Sung Ahn, Fritz Feilhaber, Michael Rapke, Kai Wegner, Bernhard Hansky, Andreas Neher sowie den Tänzern der Staatslichen Ballettschule Tatjana Zemann und Marten Baum. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Ursula Stigloher, die auch den Chor der Jugendlichen einstudiert hat.
Die Produktion wird unterstützt von der Allianz Kulturstiftung.
„Moskau Tscherjomuschki“
Musikalische Komödie von Dmitri Schostakowitsch Staatsoper im Schiller Theater, Werkstatt Premiere am Mittwoch, 2. Mai 2012, 19 Uhr Weitere Vorstellungen am 4., 5., 6., 8., 9., 11.,13., 15. und 17. Mai 2012
Tickets sowie weitere Informationen unter Tel. 030 20354-555 und www.staatsoper-berlin.de
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