Seit nunmehr 150 Jahren ist das Gärtnerplatztheater der wunderbare, farben - frohe Malkasten, der für Sie in jeder Aufführung eine Leinwand neu färbt. Das große, bunte Spektrum des Musiktheaters wird mit Hingabe, Liebe, Lust und Leidenschaft bestmöglich aufgefächert. Die unverzichtbare Notwendigkeit in einer oftmals in schwarz-weiß getauch - ten Welt, das Bunte zu betonen, ohne dabei die Farben in willkürlicher Aus - wahl zu verwenden, das ist die schöne, herausfordernde Aufgabe, die wir für Sie alljährlich mit Freude annehmen.
Am 4. November 1865 öffnete sich der Vorhang für eine Vorstellung am Gärtnerplatztheater zum allerersten Mal, 150 Jahre Musik und Theater in bunter Vielfalt folgten. 150 ist nur eine Zahl - aber Grund genug, der Bedeutung unseres Staatstheaters Raum, Vision und Weitblick zu geben.
Das Program der Jubiläumsspielzeit 2015/2016 steht nun fest, und enthält neben zahlreichen anderen Produktionen zwei Musicals: Stephen Sondheim's DAS LÄCHELN EINER SOMMERNACHT und HAIR. Als Wiederaufnahmen der vergangenen Spielzeit werden außerdem auch SINGIN' IN THE RAIN und TSCHITTI TSCHITTI BÄNG BÄNG erneut zu sehen sein.
Das komplette Spielzeitprogramm gibt es auf den Seiten des Gärtnerplatztheater: http://www.gaertnerplatztheater.de
DAS LÄCHELN EINER SOMMERNACHT
Musik und Songtexte von Stephen Sondheim, Buch von Hugh Wheeler, Deutsche Fassung von Eckart Hachfeld
Nach einem Film von Ingmar Bergman
Originalproduktion am Broadway produziert und inszeniert von Harold Prince
Dreimal lächelt die Sommernacht: einmal für die Jungen, die noch gar nichts wissen, ein zweites Mal für die Narren, die zu wenig wissen, und ein drittes Mal für die Alten, die zu viel wissen. Die lebenserfahrene Madame Armfeldt verrät dieses Geheimnis ihrer Enkelin Fredrika. Und diese hat sogleich Gelegenheit, dem geheimnisvollen Lächeln in ihrem nächsten Umfeld auf die Schliche zu kommen: Fredrikas Mutter, die Schauspielerin Désirée Armfeldt, möchte ihre einstige Beziehung zu dem Anwalt Frederik Egerman wieder aufleben lassen. Der ist inzwischen frisch verheiratet mit der blutjungen Anne, für die auch Henrik, Frederiks Sohn aus erster Ehe, amouröse Gefühle hegt. Désirée indes tröstet sich mit dem kantigen Grafen Carl-Magnus Malcolm, dessen Gattin Charlotte diese Affäre zu beenden trachtet. Auf dem Landsitz von Madame Armfeldt treffen schließlich alle von der Liebe Betörten aufeinander, und der amouröse Reigen nimmt so richtig Fahrt auf. Ob Fredrika in all diesem Trubel das Lächeln der Sommernacht bemerken wird?
Schon im Zuge ihrer Zusammenarbeit bei der »West Side Story« hatten sich der Regisseur und Produzent Harold Prince sowie der Komponist und Texter Stephen Sondheim mit der Frage beschäftigt, ob es möglich wäre, ein Musical komplett im ¾-Takt zu schreiben. In Ingmar Bergmans Film »Das Lächeln einer Sommernacht« fanden sie Jahre später den idealen Stoff für dieses Vorhaben - und das Expe - riment gelang! Eingebettet in das Formkorsett des Walzertaktes und mit je einer Prise Shakespeare, Tschechow und Strindberg gewürzt, gelang Sondheim und seinem Buchautoren Hugh Wheeler mit dem poetischen, im Schweden um die Jahrhundertwende angesiedelten Liebesreigen schließlich ein melancholisch-faszinierendes Kam - mermusical, das seit seiner Uraufführung am 25. Februar 1973 am New Yorker Broadway die Bühnen der Welt im Sturm eroberte, mit Elizabeth Taylor und Diana Rigg auf Zelluloid gebannt wurde und aus dem der vielleicht größte Hit stammt, den Stephen Sondheim jemals geschrieben hat: »Send In The Clowns«. In der Intimität des wundervollen Cuvilliéstheaters setzt Josef E. Köpplinger das fantastische Werk neu in Szene!
Musikalische Leitung Andreas Kowalewitz, Regie Josef E. Köpplinger, Choreografie Ricarda Regina Ludigkeit
Bühne Rainer Sinell, Kostüme Marie-Luise Walek, Dramaturgie Michael Otto
Besetzung Gisela Ehrensperger, Sigrid Hauser I Daniel Prohaska, Erwin Windegger u. a.
Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Premiere 4. Februar 2016 Cuvilliéstheater
weitere Spieltermine: Februar 5 / 8 / 9 / 11 / 12 / 13 / 14
Einführungsmatinee 24. Januar 2016 Akademietheater moderiert von Michael Otto
HAIR
The American Tribal Love Rock Musical
Buch und Liedtexte von Gerome Ragni und James Rado, Musik von Galt MacDermot
Deutsche Fassung von Frank Thannhäuser und Nico Rabenald
Die Originalproduktion fand in New York unter der Leitung von Michael Butler statt.
Landei Claude kommt in die Stadt, um dem Ruf zur Armee Folge zu leisten. Hier trifft er auf den »Tribe« um Anführer Berger, Afroamerikaner Hud, Dealer Woof, Studentin Sheila und Umweltaktivistin Jeannie, die alle versuchen, ihn vom Ableisten des unsinnigen Militärdienstes abzuhalten und von der Schönheit des Lebens in den Sphären der friedlichen Blumenkinder-Ideale zu überzeugen. Doch hat Claude die Kraft, sich den Ansprüchen der etablierten Gesellschaft zu widersetzen?
»Hair« ist anders. »Hair« ist das Lebensgefühl der PeaceGeneration. »Hair« ist Rebellion gegen das Establishment. »Hair« ist freie Liebe. »Hair« ist Drogenrausch. »Hair« ist Auflehnung gegen den Krieg. »Hair« ist FlowerPower. »Hair« - das ist das »American Tribal Love Rock Musical« mit Songs wie »Aquarius«, »Good Morning, Starshine« und »Let The Sunshine In«, die längst zu Welthits geworden sind. In keinem Musical wurden die Ideale der Hippie-Generation so auf den Punkt gebracht wie in dem Broadway-Hit von 1967, den Miloš Forman 1979 in einen weltberühmten Film verwandelte. Dem Trend jener aufregenden Jahre folgend durchbrachen die Autoren Galt MacDermot, Gerome Ragni und James Rado die Sehgewohnheiten der bis dato etablierten Theaterformen und schufen in loser Szenenfolge ein musiktheatrales Spektakel, das Alltag mit Theaterer - lebnis vermischte, das Publikum zum Mitspielen einlud und die Geburtsstunde des Genres »Rockmusical« einläutete. 47 Jahre nach der skandalumwitterten deutschen Erstaufführung am 24. Oktober 1968 im Münchner Theater in der Brienner Straße ist das Hippie-Happening jetzt wieder in München zu erleben - mit der großartigen Rockmusik von damals, brandneu in Szene gesetzt von den Musical-Fachleuten Gil Mehmert und Melissa King!
Musikalische Leitung Jeff Frohner, Regie Gil Mehmert, Choreografie Melissa King
Bühne Jens Kilian, Kostüme Dagmar Morell, Dramaturgie Michael Otto
Besetzung Bettina Mönch, David Jakobs u. a.
Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Premiere 25. Februar 2016 Reithalle
weitere Spieltermine: Februar 27 / 28 / 29 März 1 / 5 / 6 / 10 / 11 / 13 / 14 / 15 / 17
Einführungsmatinee 14. Februar 2016 Akademietheater moderiert von Michael Otto
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