Next to Normal (Fast normal)
Opernhaus Dortmund
Rock-Musical mit Musik von Tom Kitt, Buch und Gesangstexte von Brian Yorkey
Deutsch von Titus Hoffmann
Die Goodmans sind eine scheinbar typisch amerikanische Familie: Vater, Mutter, zwei pubertierende Kinder, gut situiert mit Häuschen in der Vorstadt und der üblichen Hektik am frühen Morgen. Erst auf den zweiten Blick zeigt sich, dass diese Familie keineswegs normal ist, dass sie sich vielmehr verzweifelt um Normalität bemüht und dabei droht auseinanderzubrechen. Denn Mutter Diana ist psychisch krank. Sie leidet unter einer bipolaren Störung - und ihre Familie mit ihr.
Als Next to Normal 2008 am New Yorker Broadway uraufgeführt wurde, war die Sensation perfekt: Zwar ist auch in der Gattung Musical längst nicht mehr alles nur reine Unterhaltung, doch nie zuvor wurde das sensible und auch bei uns immer noch tabuisierte Thema der psychischen Erkrankungen so realistisch, einfühlsam und intensiv auf der Musiktheater-Bühne gezeigt. Es war das erklärte Ziel der beiden Autoren Brian Yorkey und Tom Kitt, dass das Publikum nicht nur zuschauen, sondern auch mitfühlen sollte. Dies ist ihnen gelungen durch ein gut recherchiertes, zuweilen irrwitziges Libretto, das Tom Kitt nahezu vollständig durchkomponiert hat. Er verknüpft dabei virtuos verschiedene Musikstile und sorgt dafür, dass man trotz der Ernsthaftigkeit des Stoffes immer mal wieder befreit lachen darf.
„Normal" wird das Leben der Goodmans sicherlich nie sein, aber ob sie einen Weg finden, mit der Krankheit umzugehen, davon erzählt Fast normal. Die emotionale Kraft von Handlung und Musik begründet den immensen Erfolg des Musicals, das in Dortmund in einer Inszenierung von Stefan Huber (Funny Girl) zu sehen sein wird.
mit Maya Hakvoort, Rob Fowler, Johannes Huth, Eve Rades, Dustin Smailes, Jörg Neubauer
Regie: Stefan Huber
Videos