Am Sonntag, den 9. Mai, findet im Pfauen die Uraufführung von Lukas Bärfuss' neuem Stück MALAGA statt. In dem Auftragswerk für das Schau- spielhaus Zürich, das als Komödie beginnt und als Tragödie endet, er- zählt Bärfuss eine Geschichte über Schuld, Verantwortung und Schick- sal. Regie führt die Künstlerische Direktorin Barbara Frey.
Vera und Michael leben getrennt. Sie haben eine kleine Tochter, Rebek-ka. Michael muss zu einem wichtigen Kongress fahren, Vera will mit ih-rem neuen Freund nach Malaga reisen. Dummerweise ist der Babysitter, der sich um die Tochter kümmern sollte, erkrankt, aber Vera hat für Ersatz gesorgt: Alex wird nach Rebekka schauen. Leider ist Alex ein junger Mann, eine Tatsache, die Michael, der Va-ter, nur schwer akzeptieren kann. Er hält junge Männer für leichtsin-nig, zusammen mit Rebekkas Lebendigkeit eine gefährliche Mischung. Ve-ra versteht das nicht, sie findet Michaels Verhalten rückständig. Sie ist nicht bereit, ihre Reise zu verschieben, Michael kann den Kongress nicht sausen lassen - und natürlich geraten die beiden darüber in Streit. Erst als Michael begreift, dass er keine Wahl hat, weil er in zwölf Stunden keinen anderen Babysitter findet, erklärt er sich be- reit, sich den jungen Mann anzusehen.
Ein Verhör findet statt. Michael macht Alex klar, wie schwierig und anstrengend es ist, sich um ein kleines Mädchen zu kümmern. Er schil- dert die Herausforderung so deutlich, bis Alex Angst bekommt und seine Zusage zurückzieht. Es endet damit, dass Michael, der unbedingt zu diesem Kongress fahren muss, schliesslich Alex überredet, sich um Re- bekka zu kümmern.
Vera und Michael verreisen, jeder an seinen Ort, der für das jeweilige Glück so viel versprechend ist. Als die beiden zurückkommen, ist Rebekka nicht mehr da. In der Abwe- senheit der Eltern ist ein Unglück passiert.
Lukas Bärfuss, 1971 in Thun geboren, arbeitet seit dieser Spielzeit als Schriftsteller und Dramaturg am Schauspielhaus Zürich. Er zählt mit Stücken wie „Meienbergs Tod", „Die sexuellen Neurosen unserer El-
tern", „Der Bus" (Mülheimer Dramatikerpreis 2005), „Die Probe", „Ali- ces Reise in die Schweiz" oder „Öl" zu den erfolgreichsten deutsch- sprachigen Dramatikern der letzten Jahre. 2008 legte Lukas Bärfuss mit „Hundert Tage" einen Aufsehen erregenden und preisgekrönten Roman vor, für den ihm Ende März mit dem Hans-Fallada-Preis eine der wichtigsten deutschen Literaturauszeichnungen verliehen wurde.
Die künstlerische Direktorin Barbara Frey brachte 2003 am Theater Ba-sel Bärfuss' Stück „Die sexuellen Neurosen unserer Eltern" erfolgreich zur Uraufführung, im selben Jahr wurde das Stück in ihrer Inszenierung zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen. „Die sexuellen Neurosen un- serer Eltern" wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und weltweit ge- spielt.
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