Seit vergangenem Samstag läuft am Theater Basel die Rockoper JESUS CHRIST SUPERSTAR unter der Regie von Tom Ryser. Aus der Feder von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice schlägt das Musikalbum 1970 ein wie eine Bombe. Die LP der Rock-Oper von trifft haargenau den Nerv der Zeit, mixt die Sinnfragen der 68er-Generation, Hippiekultur, klassische musikalische Formen und Rockmusik zu einem Furore machenden Konzeptalbum. JESUS CHRIST SUPERSTAR ist das erste abendfüllende Werk von Webber und seinem Librettisten Rice. Erzählt werden die letzten sieben Tage Jesu aus der Sicht von Judas. Webber und Rice zeichnen Judas aber nicht nur als den Verräter, sondern als einen Anhänger und vor allem Freund Jesu, der mit seiner zunehmenden Desillusionierung zu kämpfen hat und beobachten muss, wie ihnen ihr gemeinsamer Traum zunehmend aus den Händen gleitet. Die Euphorie, mit der die Menschen - sowohl Anhänger als auch Gegner - Jesus begegnen, gerät mehr und mehr zu einem Fanatismus, in dem Jesus zur Kultfigur stilisiert wird. Jesus wird von Rice und Webber als zutiefst menschlich charakterisiert. Er begegnet dem Starkult mit sanfter Stärke; Zweifel an der Sinnhaftigkeit seines Tuns aber lassen ihn auch mit Gott hadern.
Genau diese Diversität der Blickwinkel ist der Motor des Dramas. Denn − ungeachtet des religiösen Aspekts − ist der sich ins Extrem pervertierende Starkult nach wie vor ein Phänomen unserer Zeit, in einer Welt, die immer wieder aus den Fugen zu geraten scheint. Regie führt Tom Ryser, der dem Basler Publikum bereits bestens durch seine Musical-Inszenierungen bekannt ist. Musiziert wird in der originalen Bandbesetzung der legendären Aufnahme von 1970.
Wir haben hier einige Fotos von der Produktion, die zwar musikalisch mit großen Klangen daher kommt, in dieser Inszenierung optisch aber bewusst schlicht gehalten wird:
Foto Credit: Sandra Then
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