Im Sommer 1956 bekommt der 23jährige Colin Clark (Eddie Redmayne) eine Anstellung als Assistent am Set des Filmes "THE PRINCE AND THE SHOWGIRL" (DER PRINZ UND DIE TÄNZERIN (1957)), welcher gerade in London gedreht wird. Die Hauptrollen spielen die Hollywood-Göttin Marilyn Monroe (Michelle Williams) und Sir Laurence Olivier (Kenneth Branagh). Marilyn Monroe ist aber nicht nur zum Arbeiten nach Großbritannien gekommen, sie verbringt dort auch die Flitterwochen mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Arthur Miller (Dougray Scott). Als dieser zurück in die Vereinigten Staaten reist, bemüht sich Colin Clark, der Hollywood-Schauspielerin eine angenehme Zeit in London zu verschaffen. Fern ab von allem Star-Trubel verbringen die beiden viele gemeinsame Stunden und Marilyn Monroe blüht an der Seite des jungen Mannes auf.
Im Jahr 2006 erscheint das Buch "The Prince, the Showgirl and Me" des ehemaligen Assistenten Colin Clark, in dem er über seine Zeit als Filmassistent berichtet. Doch die eine Woche mit Marilyn Monroe fehlt. Diese Zeit wird einige Jahre später unter dem Titel "My Week with Marilyn" veröffentlicht. Das Biopic MY WEEK WITH MARILYN erzählt von dieser Woche und behandelt außerdem die angespannte Beziehung zwischen den beiden Superstars Marilyn Monroe und Sir Laurence Olivier.
In diesem Film ist Michelle Williams der strahlende Mittelpunkt. Ihr Portrait der Monroe ist sensibel, tiefgehend und hervorragend gespielt. Der Zuschauer erlebt eine wahre Reinkarnation der Monroe: so unglaublich gut und tief berührend gehört Williams Darstellung zu dem Besten was ich seit langer Zeit gesehen habe. Sie ist fleischgewordene Perfektion. Die Belohnung für ihre Glanzleistung sind ein Golden Globe und eine Oscar Nominierung als beste Hauptdarstellerin.
Obwohl ich persönlich Kenneth Branagh für einen großen und wichtigen Schauspieler halte, wirkt er in diesem Film neben Williams erstaunlich deplaziert und künstlich. Als Laurence Olivier ist er leider zu gewollt und zu aufgesetzt. Julia Ormond in der Rolle von Oliviers Ehefrau Vivien Leigh, kommt die undankbare Aufgabe zu Teil, zwei Auftritte zu absolvieren in denen sie durchs Bild huscht und so leider wenig Möglichkeit hat ihrer Figur Profil zu verleihen.
Auch wenn Judi Denchs Rolle als Dame Sybil Thorndike sehr klein ist, schafft sie jede Szene in der sie erscheint zu einem Glanzpunkt zu machen. Dame Sybil versucht für die Monroe eine mütterliche Freundin zu sein und das wird von Dench so herzzereißend schön gespelt das es eine Freude ist sie zu sehen.
Eddie Redmayne gehört mich Sicherheit zu den interessantesten Schauspielern seiner Generation und konnte in London bereits in einigen Produktionen des Donmar Warehouse und des National Theatres seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellen. In der Rolle des Colin Clarke ist er ein interessierter Beobachter. Als Third Assistant Director bekommt er natürlich einige brisante Details der Filmproduktion mit und wird für die Monroe zu einer Art Verbündeten. Leider bleibt Redmayne etwas blass, was aber dem Drehbuch und seiner etwas unterentwickelten Rolle zuzuschreiben ist.
Die freundschaftliche Beziehung der beiden klingt fast zu schön um wahr zu sein. Mir stellt sich da natürlich die Frage, ja sie wird mir quasi auf einem Silbertablett serviert, ob da nicht das ein oder andere von Mr Clark ausgeschmückt und mit dem verklärten Blick in die Vergangenheit verschönt wurde. Schließlich verfasste er seine Aufzeichnungen über die Woche mit Marilyn erst zwei Jahre vor seinem Tod...
"My Week With Marilyn" ist kein perfekter Film, aber einer der zu unterhalten weiß und der Dank seiner grandiosen Hauptdarstellerin um einiges aufgewertet wird - dafür kann man Michelle Williams nicht genug Lob aussprechen.
Offizieller deutscher Filmstart ist der 19. April 2012
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