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BWW Reviews: Helene Fischer in Berlin

By: Oct. 21, 2012
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"Phänomen" ist nicht nur ein Titel aus Helene Fischers aktuellem Album "Für einen Tag", sondern ist auch eine vortreffliche Charakterisierung Deutschlands derzeit erfolgreichster Sängerin. Ihre Tourneen sind ausverkauft, ihre Alben verkaufen sich wie warme Semmeln und Preise sammelt Fischer wie andere Briefmarken. Die Auswahl der Songs, die Helene Fischer an diesem Abend singt, sind ebenso vielfältig und außergewöhnlich wie die Künstlerin selbst. Nie war der Ausdruck "Für jeden Geschmack ist etwas dabei" treffender als bei diesem Konzert. Man merkt der Künstlerin an, dass sie mit ganzem herzblut ihren beruf ausübt und jede Sekunde auf der Bühne genießt. Die Show, welche sie präsentiert ist qualitativ auf aller höchstem Niveau. Nicht nur die Bühne, die speziell für die Tour in Amerika designt wurde, ist ein mutifunktionaler Hingucker, auch Helene Fischer beitet ein erstklassiges, hochprofessionelles Showprogramm, dass für gut drei Stunden unterhält und begeistert. 

Auch wenn Fischer ihr eigenes Repertoire nicht vernachlässigt und ihr Publikum mit Songs wie "Von hier bis unendlich", ""Ich will immer dieses Fieber spüren" und "Allein im Licht" fesselt, sind es vor allem internationale Titel, mit denen Fischer beweist welch Großes in ihr steckt. Sie hat zweifelsohne eine der stärksten Stimme im nationalen Bereich und sorgt für Gänsehautmomente mit dem Disney Block ""Die Schöne und das Biest" / "Das Farbenspiel des Winds") und "I Will Always Love You" (in der Dolly Parton Version). Auch Fischers Passion für Musical kommt nicht zu kurz und so legt sie mit drei Songs aus "Grease" kräftig nach. Der bunte Stilmix wird noch getoppt mit einer fantastischen Version von "Euphoria", die die Originalversion von Loreen um Lichtjahre hinter sich lässt. Passend dazu schlüpft Fischer in ein spährisch spaciges Outfit und präsentiert sich als eine Sängerin von internationalem Flair mit perfekter Laserlight Show.

Begleitet wird sie von einer formidablen Band unter der Leitung von Christoph Papendieck, zwei Backgrundsängerinnen und 12 Tänzern und Tänzerinnen. Es ist die spekatuläre Show einer außergewöhnlichen, talentierten und überaus sympathischen Sängerin. Es ist augenscheinlich, dass Fischer wohl lieber mehr in Richtung Pop und Musical tendieren würde. Das Talent dafür hat sie, jedoch ist es fraglich ob ihre Fans eine solche komplette Stiländerung und Imagewandel mitmachen. Ich für meinen Teil würde dies allerdings sehr begrüßen, weil Helene Fischer noch soviel mehr Potenial hat, als "nur" als eine reine Schlagersängerin abgestempelt zu werden. Ihre deutschen Songs, die von Jean Frankfurter für Fischer geschrieben wurden, wiederholen sich textlich und musikalisch zu oft. Einzig mit ihrer Stimme und Interpretation schafft Fischer es die Songs aus dem Einheitsbrei hervorzuheben.

So ist auch eine letzte Zugabe die sie am Ende des Konzertes gibt davon gezeichnet. "Wär heut mein letzter Tag" ist eines der stärksten Songs des aktuellen Albums und gerät in ihrer Version zu einem emotioneln Höhepunkt, der berührt. Und dies ist auch das besondere an dem Phänomen Helene Fischer: sie ist nicht nur eine ausgezeichnete Sängerin und Entertainerin, sondern jeder Zuschauer spürt sofort, dass nichts an dieser Frau gekünstelt oder unecht wirkt. Ja, sie ist wirklich ein Phänomen!



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