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BWW Reviews: 'Happy Birthday, Lang Lang' o2 World

By: Jun. 16, 2012
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Tausende Menschen haben den Weg in die o2 World gefunden um den wohl derzeit berühmtesten Vertreter der klasssichen Musik zu feiern: Lang Lang. Es wird ein Abend der Superlativen, denn obwohl die riesige Halle nicht direkt auf einen passenden und angemessenen Veranstaltungsort schließen läßt, ist die Akustik erstaunlich gut ausgesteuert. Wenngleich auch zu keiner Zeit das Ambiente und der Wohlklang eines Konzertsaals erreicht wird, schafft Lang Lang es sein Publikum zu fesseln und mit seinem exzellenten Spiel zu verzaubern. Wir feiern alle gemeinsam seinen 30. Geburtstag, aber dieser agile, frische Mann auf der Bühne  könnte nicht weiter von dieser Zahl entfernt sein.

Mit spitzbübischen Charme gleiten seine Hände über die Tasten des Steinway Flügels. Er liebkost sein Instrument, streichelt und verführt es mit Tschaikowsky. Wenn er dann mit Gershwins "Rapsody in Blue" zum sprichwörtlichen Gegenschlag ausholt und den Flügel "zupft" und euphorisch auf selbigen einhämmert, ist das ebenso leidenschaftlich wie bedingungslos. Immer wieder ist das von der Musik und den Tönen entzückte und träumerische Gesicht Lang Langs zu vernehmen, der nicht nur sein Publikum in melodienreiche Traumwelten entführt, sondern auch selber längst eins mit der Musik geworden ist. Scheinbar mühelos musiziert er, sitzt er am Flügel und geniesst jeden einzelnen Moment. Er erinnert im absolut positiven Sinne an ein Kind: träumend, in seiner eigenen Welt und eins mit sich selbst. Es ist aber auch der ungezügelte Spaß, die pure Freude an der Musik und den Tönen die Lang Lang auszeichnen und ihn so uverschämt sympathisch machen.

Begleitet vom Schleswig Holstein Festival Orchester unter der kongenialen Leitung von Jahja Ling ist Lang Lang in Höchstform zu erleben und reisst sein Publikum immer wieder zu euphorischen Beifallsstürmen hin. Dominieren im ersten Teil des Konzertes Werke von Tschaikowsky, wie das Konzert für Klavier und Orchester Nr 1 b-Moll op. 23, sind im zweiten Teil so unterschiedliche Komponisten wie Bernstein, Brahms, Beethoven, Schubert oder Gershwin zu hören.

Ein Auftritt mit Gänsehaut ist dann das erscheinen von Ehrengast und Musiklegende Herbie Hancock. Der Mann, der Mitglied des MiLes Davis-Quintetts war, brachte eine neue bahnbrechende Jazz-Richtung mit ausladenem Klang hervor. Sein Improvisationsduell mit Lang Lang ist dabei grandioser Höhepunkt des Geburtstagskonzertes. Gemeinsam spielen die Künstler an zwei Steinway Flügeln Auszüge aus der "West Side Story", während das Publikum Gershwins "Rhapsody In Blue" mit stehenden Ovationen und Bravo Rufen feiert.

Der Pianist Lang Lang, den die New York Times als den "angesagtesten Künstler der gesamten klassischen Musikwelt" bezeichnete, hatte im Vorfeld jungen Talente zwischen 7 und 14 Jahren die Chance gegeben, sich via Video zu bewerben um mit ihm an diesem besonderen Abend auf der Bühne zu stehen. Bei einem Online-Voting konnte das Publikum die Sieger bestimmen, die eines von drei vorgegebenen Stücken auf dem Piano interpretierten. Lang Lang ernannte dann aus den besten fünf eines jeden Landes die Gewinner. Es sind an diesem Abend 50 Kinder aus 12 verschiedenen Ländern und sie sprechen eine gemeinsame Sprache: die der Musik. So wird Schuberts "Marche Militair", wie auch Brahms "Ungarischer Tanz" zu einem Fest für die Ohren.

Dieser Abend der Superlativen wird dann vom größten Geburtstagsständchen Berlins beendet, als das gesamte Publikum in der gut gefüllten Arena mit allen Beteiligten und Orchester einstimmt und diesem ungewöhnlichen, großartigen Künstler Tribut zollt.

Happy Birthday, Lang Lang!



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