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BWW Reviews: 'Ein seltsames Paar' im Schlosspark Theater

By: Apr. 30, 2012
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Als Neil Simons Komödie "Ein seltsames Paar" 1965 seine Welturaufführung erlebte, dachte der Autor wohl selber am wenigsten daran das sein Stück auch fast 50 Jahre später immer noch auf den Spielplänen der unterschiedlichsten Häuser steht. Damals waren Art Carney und Walter Matthau als "odd couple" zu sehen. Matthau wiederholte seine Bühnenrolle dann wenig später in der Verfilmung von Gene Saks mit Jack Lemmon als Felix.  Am Samstag Abend feierte das beliebte Stück Premiere in der Inszenierung von Adelheid Müther.

Als Felix nach zwölfjähriger Ehe von seiner Frau Frances vor die Tür gesetzt wird, nimmt Oscar ihn bei sich auf. Beide versprechen sich von dieser Zweckgemeinschaft nur Vorteile: halbe Miete und Haushaltungskosten, denn sie müssen ja Alimente für ihre Geschiedenen zahlen.

Doch was am Anfang aussieht wie eine ganz normale Männer-WG, entpuppt sich bald als eheliches Panoptikum, mit dem einzigen Unterschied, dass das ewig wischend und putzende Heimchen am Herd eben keine Frau, sondern ein Mann ist.Außer Staubsauger, Luftwaschfilter und diversen Kochutensilien hat Felix alle nur erdenklichen Desinfektionssprays in seiner Aussteuer und beginnt die Männerkiste gnadenlos zu zerputzen. Aus Oscars originell-chaotischer Single-Behausung wird dank Felix´ unermüdlicher Schaffenskraft ein steriler und keimfreier Musterhaushalt.

Der Boden glänzt,  als ob er nass wäre, die Wäsche ist nicht nur sauber, sondern rein, und Oscar lernt, dass sich ein anständiger Mann beim Pinkeln hinzusetzen hat.
Verständlich, dass für Oscar das Zusammenleben mit einem solchen Über-Partner auf Dauer nicht durchzustehen ist...

Rainer Hunold als Felix und Ulrich Gebauer als Oscar sind nicht nur ein titelgebendes seltsames Paar sondern vor allem ein urkomisches Paar. Gemeinsam zuünden sie ein Gag Feuerwerk ab und garantieren einen munteren, vergnüglichen Abend. Auch wenn einige Zeilen von Neil Simon für das Ohr des 21. Jahrhunderts, teilweise etwas antiquiert wirken, tat Müther gut daran nichts wesentliches am Text zu ändern und die Handlung in den 60ern zu belassen.

Das hervorragend konstruierte Bühnenbild von Matthias Karch zeigt den wahrgewordenen Traum eines jeden Junggesellen: Basketballkorb, viel Platz und eine Dartscheibe an der Wand. Sehr clever läßt Karch den amerikanischen Realismus Edward Hoppers' in den Hintergrund einfließen und dessen berühmtes Bild Summer Interior (das eine leicht bekleidete Frau vor ihrem Bett zeigt) findet seinen Platz an einer der Wände. 

Das Ensemble ist trefflich besetzt und findet mit Debora Weigert und Anne Rathsfeld die einzigen Damen in der glänzend aufspielenden Truppe. 

Neil Simon gehört nicht ohne Grund schon seit so vielen Jahren zu den erfolgreichsten und beliebtesten Autoren der USA. Schön das sich das Schlosspark Theater zu diesem Volltreffer entschlossen hat, der hoffentlich für volle Kassen sorgt und sicher noch viele Zuschauer begeistern wird.

Weitere Informationen unter:

http://schlosspark-theater.de

Telefonischer Kartenverkauf:

030-789 56 67 – 100

Theaterkasse – Schlosspark Theater
Schloßstr. 48
12165 Berlin

E-Mail: kasse@schlosspark-theater.de

 



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