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BWW Reviews: Disney in Concert , Waldbühne Berlin

By: Jul. 12, 2015
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Als vor über 90 Jahren die beiden Brüder Walt und Roy Disney den Disney Konzern gründeten, ahnte wohl niemand wie sehr die beiden das Leben von Millionen Menschen ändern würden. Disney steht seit jeher als Synonym für familientaugliche Unterhaltung, aus abendfüllenden Trickfilmen, aus denen ihre Figuren ebenso unsterblich und beliebt sind wie die darin enthaltenen Filmmeldodien. Ob Arielle, die so gerne „Part of Your Wold" wäre um „Ein Mensch zu sein", das zweifach Oscar prämierte Werk „Der König der Löwen" mit Musik von Elton John oder „Das Dschungelbuch", welches uns die „bare necessities" näher brachte. Mit Disney verbinden vielen Menschen Erinnerungen aller Art, jeder speziell auf seine eigene Weise und da unterstützt insbesondere Musik um diese Emotionen frei zu setzen.

Mit Disney in concert präsentiert das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin unter der fulminanten Leitung von Kevin John Edusei einen lauschigen Sommer Abend in der Waldbühne Berlin, der von Gast Solisten und Gast Stars unterstützt wird. Nicht alles zündet das erwartete Feuerwerk der guten Laune und Emotionen, aber der Reihe nach.

Moderator Steven Gätjen führt versiert und amüsant durch das rund zwei Stunden dauernde Programm, das sich auch und vor allem sich an die jüngeren Besucher richtet. So schafft es Gätjen von Beginn an eine wohlige Atmosphäre zu schaffen um auf die magische Disney Welt einzustimmen.

Star des Abends ist von Anfang an dass opulent besetzte Orchester, dem es ein Hochgenuss ist zuzuhören und in die fabulösen Melodien von Alan Menken, Richard Sherman und Stephen Schwartz einzutauchen.

Sicherlich muss aus einem solch großen Repertoire des Disney Kataloges ausgesiebt werden, aber unerklärlich bleibt, warum „Hakuna Matata" ebenso gänzlich durch Abwesenheit glänzt, wie kein einziger Song aus „Der Glöckner von Notre Dame", „Tarzan", „Pinocchio", „Hercules", „Schneewittchen", „Dornröschen" oder „Entchanted" in die Auswahl des Abends gefunden haben. Verwunderlich ist es dagegen, dass so ein sperriger Song wie „Endlich seh ich das Licht" aus Rapunzel oder das unsäglich nervige „Diese Welt ist klein so klein" zum Einsatz gekommen sind.

Mit dem Lied aus Rapunzel hat sich der angekündigte Star Gast Annett Louisan keinen wirklichen Gefallen getan. Im Duett mit Lars Redlich ist Louisan bemüht dem Lied einen gewissen Reiz zu verleihen, scheitert jedoch kläglich. Das ist sehr bedauerlich, da Louisan definitiv zu mehr fähig ist, wäre die Songsauswahl überlegter getroffen worden.

Das Musical Quartett Lucy Scherer, Lars Redlich, Veit Schäfermeier und Deborah de Ridder wurden im Vorfeld heimlich durch die ursprünglich angekündigten „Stars der nationalen Pop Szene" ersetzt, was sich als nur mäßig glückliche Idee heraus kristallisierte.

De Ridder, die von Gätjen als Star in Belgien angekündigt wird, versagt kläglich Leben in den Alan Menken / Howard Ashman Klassiker „Part of Your World" zu hauchen. Der Interpretin empfehle ich die Aufnahme von Linzi Hateley ihre Debütalbums „For The First Time" oder die Version von Liz Callaway auf „Jazzical meets Menken". Beide Aufnahmen sind nur mit Klavierbegleitung und versprühen mehr Charme als Frau de Ridder auf der Suche nach der deutschen Sprache.

Liebe Lucy Scherer, wenn die Veranstalter des Abends Sie bitten etwas zu moderieren, dann beim nächsten Mal nichts krampfhaft auswendig gelerntes und überakzentuiertes, dass einem die Nackenhaare aufrecht stellt. Kompliment dagegen für Ihre Version von „Farbenspiel des Winds" , welche durchaus punkten kann.

Etwas weniger zum Einsatz kommt Veit Schäfermeier, der aber ein bewegendes „Der ewige Kreis" aus dem „König der Löwen" zum Besten geben darf.

Lars Redlich besingt gemeinsam mit Scherer, dass etwas zu schrill klingende „Die Schöne und das Biest".

Überzeugen kann Michael Patrick Kelly mit seinen zwei Nummern „I wanna be like you" aus dem „Dschungelbuch" und „Can You feel The Love Tonight" ("Der König der Löwen") während Chima (Morgen") eher mit Textunverständlichkeit verunsichert ("Unter dem Meer"), als einen großen Eindruck zu hinterlassen.

Zum Finale darf natürlich nicht „Lass jetzt los" ( „Let it go") aus dem erfolgreichsten Disney Film aller Zeiten, „Die Eiskönigin", nicht fehlen. Dazu dürfen alle kleinen (und auch großen) Disney Prinzessinnen nach vorne zur Bühne kommen, während Lucy Scherer den Song singt.

Mit Klaus Badelts Filmmusik zu „Fluch der Karibik" fährt das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin eines der Highlights des Abends auf, welches in der Zugabe eine willkommene Wiederholung findet. Durch das famose Orchester wird der Abend zu einem denkwürdigen Ereignis - die vokalen Darbietungen bilden leider kein gleichwertiges euphorisches Zugeständnis.



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