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BWW Reviews: Die fabelhafte Welt der Anna Depenbusch

By: Mar. 16, 2012
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Es gibt Momente im Theater, während eines Stückes, einer Oper oder eines Konzertes, die sind so schlimm, furchtbar und überflüssig, dass man sie am liebsten augenblicklich aus seinem Kopf verbannen möchte. Momente in denen man sich fragt was die genaue Motivation der Protagonisten  oder welche Rechtfertigung sich die Regie für diese überflüssige Inszenierung erdreistet. Und dann gibt es Anna Depenbusch und man möchte nirgendwo anders sein als hier: im Berliner Ensemble. Denn dort gibt die zauberhafte Frau Depenbusch am Mittwoch Abend ein Gastspiel.  Sie braucht nicht viel für diesen perfekten, magischen Abend: ein Flügel, eine Gitarre und ihre Stimme.  Ein einsamer Scheinwerfer wirft einen flüchtigen Lichtkegel auf den schwarzen Flügel. Als Anna Depenbusch dann auf die Bühne kommt und „Wir sind Hollywood“  spielt und singt ist man ihr direkt mit Haut und Haaren erlegen: diese Frau hat nicht nur einen Charme mit der man die Elektrizität eines ganzen Staates für Jahre versorgen könnte, sondern sie verfügt darüber hinaus über eine musikalische Bandbreite und ein sagenhaftes Talent. Die Zuschauer werden entführt in die fabelhafte Welt der Anna Depenbusch und man wünscht sich die Reise dorthin würde niemals enden: „Heimat“, „Astronaut“ und „Glücklich in Berlin“ sind dabei nur einige Diamanten die Anna Depenbusch zum glänzen bringt. Sie ist immer mit ganzem Herzblut dabei wenn sie singt und in ihren amüsanten Anmoderationen über das Leben, missverstandene Textzeilen, ihre Liebe zu Matrosen und Männer mit Kartentricks (vorzugsweise auch gerne beides) philosophiert. Sie wirkt dabei elfenhaft wie eine Mischung aus Audrey Hepburn und Audrey Tautou mit einem entwaffneten Lächeln das alles und jeden zum Schmelzen bringt.

 Sie braucht weder ein Orchester, dramatische Bühnenoutfits noch eine schwindelerregende Lichtshow: alles ist essentiell auf das wesentliche reduziert. Ihre Ideen das Publikum mit in ihre Lieder einzubeziehen sind dabei ebenso espritvoll wie komisch: mit Schlüsselbunden wird dabei „Madame Clicquot “  zu einem rhythmischen Highlight und „Alles auf Null“ wird vom Publikum mit einem mehr als respektablen Chorgesang gekrönt.

 „Die Mathematik der Anna Depenbusch in Schwarzweiß, solo am Klavier“ ist dabei als Understatement zu verstehen, denn das einzige was an diesem Abend schwarzweiß ist, ist das bezaubernde Abendkleid der Frau Depenbusch, in Kombination mit den 88 schwarzweißen Tasten ihres Flügels. Dieser magische Abend dieser magischen Geschichtenerzählerin, Liedermacherin, Musikerin und Zauberin strahlt nämlich in den schillerndsten Farben und ist eine Hommage an die Liebe und an das Leben, denn „die Liebe kommt, die Liebe geht, sie brennt und bricht die Liebe hält was sie verspricht (…)Wir lachen, wir leiden, verlassen und bleiben wir leben und lernen daraus.“

 



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