Eine der romantischsten Kino-Liebesgeschichten überhaupt feiert Ende September 2019 Premiere in Hamburg.
Unser Hamburg Kollege Konstantin Georgiou hatte die Chance PRETTY WOMAN Produzentin Paula Wagner zu interviewen.
KG: Als allererstes: es ist mir eine Riesenehre sie vor mir zu haben. Sie sind einer meiner Lieblings-Hollywood-Produzenten, ich liebe ihre Filme, aber ich verehre den ersten „Mission Impossible" Film von Brian De Palma.
PW: Danke schön, das war auch mein allererster produzierte Film, damals 1996. Aber ich habe auch einen Film hier produziert, „Operation Walküre", in Berlin.
KG: Auch ein großartiger Film!
PW: Das denke ich auch!
KG: Wie sind sie vom Film- ins Musicalbusiness gekommen?
PW: Bei mir ging eigentlich alles im Theater los. Ich hatte ein paar Theaterstücke für den Broadway produziert und dann bot sich die Möglichkeit an mit Garry Marshall zusammenzuarbeiten, der seit den 90ern versucht hat „Pretty Woman" auf die Bühne zu bringen. Der Film ist ja am 20.03.90 (US-Starttermin, in (damals noch West-) Deutschland war es der 05.07.90) und zu der Zeit repräsentierte die Agentur meines Ehemanns Garry und so entstand die Connection und so bin ich auch dann zum Projekt hinzugekommen. Ich hab früher beim Musical gearbeitet, in meiner College Zeit. Da bin ich damals sogar in Deutschland getourt, mit der USO Adaption von „Guys & Dolls", ist aber lange her. Und dann kamen eben Bryan und Jim hinzu und der großartige Regisseur Jerry Mitchell, der bereits „Kinky Boots" und „Legally blonde" vom Film auf die Bühne adaptiert hat. Wir haben dann die ersten Songs gehört, die natürlich umwerfend waren. Leider hat Garry Marshall - der im Juli 2016 verstorben ist - nur den fertigen ersten Akt erlebt, aber er hat ihn geliebt. Die Songs von Bryan sind vielleicht vom Stil her wie die Zeit aus dem Musical (späte 80er), aber trotzdem sind sie in der Art wie man diese Songs eben heute schreiben würde. Es war kein Moment in dem wir dachten, wir produzieren ein 80er Jahre Musical.
KG: Hat Mr. Gere oder Mrs. Roberts das Musical gesehen?
PW: Ja, Julia war letzten Sommer da und fand es super, der Besuch war ein spezielles Event!
KG: Spielt das „Pretty Woman" Musical in der heutigen Zeit oder wie der Film in den späten 80ern?
PW: Das ist ganz spannend, es spielt in seiner eigenen Zeit, in der eben der Spirit, die Art, die Fashion der End-80er da ist, aber man nicht unbedingt sagen kann, dass es Ende der 80er ist. Die Songs sind kontemporär, auch besonders die Texte und ganz besonders die weiblichen Figuren. Da hab ich drauf geachtet, dass die weiblichen Charaktere für sich selber einstehen, ihre eigenen Ziele verfolgen. Zum Beispiel, im Gegensatz zum Ende des Films - ich will hier nicht Spoilern, aber erzähle es trotzdem - wenn der Anwalt handgreiflich wird, rettet nicht Edward Vivian, sondern Vivian rettet sich selber. Es gab auch Riesenapplaus und die Änderungen wurde vom Publikum sehr gut angenommen.
KG: Jetzt ist ja die deutsche Besetzung bekannt gegeben worden, was sagen Sie dazu?
PW: Amazing! Die beiden - Patricia Meeden und Mark Seibert - sind perfekt für die Rollen und wie Patricia bereits erwähnt hat, will sie ihr eigenes Ding aus der Rolle machen und nicht einfach Julia Roberts kopieren. Wir dürfen nicht vergessen, dass „Pretty Woman" ein Film-Klassiker ist den jeder kennt und das es dadurch auch bestimmte Erwartungen gibt. Ganz besonders da es eine klassische Geschichte, mit einer Märchen-Struktur, ist. Der Film fühlte sich schon vorher wie ein Musical an, deswegen hat es Gary Marshall auch damals schon versucht, weit vor der Zeit in der sogar Disney Filme zu Musicals wurden.
KG: Könnten sie sich vorstellen wieder andersrum das „Pretty Woman" Musical zu verfilmen und dann wieder auf die Kinoleinwand zu bringen?
PW: Klar könnte das funktionieren, aber gerade konzentriere ich mich auf die Tour und die Europapremiere in Hamburg
KG: Ist eine „Pretty Woman" Version fürs West-End geplant?
PW: Ja, West End kommt als nächstes (Mitte Februar 2020), danach kommt die große USA Tour.
KG: Steht ein weiteres Projekt bevor?
PW: Ja einige, aber gerade ist die volle Konzentration auf „Pretty Woman". Ich arbeite gerade gleichzeitig an einem Spielfilm über die Entwicklungsgeschichte des Hip-Hop, im Jahre 1979, insbesondere über die Musik Pionierin Sylvia Robinson, die man auch „The mother of Hip-Hop" nennt.
KG: Es ist auf jeden Fall auch ein Musikthema und ist vor allem adaptierbar für unterschiedliche Medien, verschiedene Bühnen. Ich wünschen Ihnen alles gute und viel Erfolg mit diesem Projekt, mit „Pretty Woman" und mit allem was noch auf uns zukommt.
PW: Danke, wir sehen uns auf der „Pretty Woman" Premiere!
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