EUROPÄISCHE ERSTAUFFÜHRUNG - THE TRANSPOSED HEADS
EINE INDISCHE LEGENDE VON Peggy Glanville-Hicks
Text von der Komponistin nach Thomas Manns gleichnamiger Novelle
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Produktion des Oberösterreichischen Opernstudios
Premiere Samstag, 24. November 2018, 20.00 Uhr
BlackBox Musiktheater
Die weiteren Vorstellungstermine: 28. November; 1., 6., 8., 14., 16., 26., 29. Dezember 2018
Musikalische Leitung Leslie Suganandarajah
Inszenierung Gregor Horres
Bühne und Kostüme Jan Bammes
Dramaturgie Christoph Blitt
Schridaman, ein Brahmane Rafael Helbig-Kostka
Nanda, sein Freund, aus niedriger Kaste Timothy Connor
Sita, ein junges Mädchen Etelka Sellei
Kali, Göttin Svenja Isabella Kallweit
Kamadamana, ein Guru Philipp Kranjc
Chor Svenja Isabella Kallweit
Sinja Maschke
Hibiki Tsuji
Philipp Kranjc
Statisterie des Landestheaters Linz
Bruckner Orchester Linz
ZUM STÜCK
Zwei Freunde - der eine von wohlgeformtem, der andere von asketisch-ausgezehrtem Körperbau - lieben im fernen Indien dieselbe Frau. Der Asket heiratet sie, jedoch enthauptet er sich in einem Akt religiöser Ekstase selbst. Den Athletischen packt die Reue wegen seiner heimlichen Liebe zu ihr, so dass auch er sich selbst köpft. Doch die Götter gestatten der Frau, die Köpfe wieder auf die beiden Leiber zu setzen. Allerdings vertauscht sie in ihrer Aufregung die Köpfe. Ist jetzt der mit dem Kopf des Asketen oder der mit dessen Körper ihr Mann?
Die Australierin Peggy Glanville-Hicks (1912-1990) gilt als eine der spannendsten Komponistinnen des englischsprachigen Raums. Ihre 1954 uraufgeführte Oper The Transposed Heads nach Thomas Manns gleichnamiger Novelle zeichnet sich dabei durch eine abwechslungsreiche Tonsprache aus, die dank eines reichhaltigen Schlagwerk-Einsatzes von einem exotisch anmutenden Puls angetrieben wird.
Bei der Uraufführung von Peggy Glanville-Hicks Oper 1954 verstörte manchen Kritiker, dass die Oper The Transposed Heads sich angeblich nicht entscheiden könne, ob sie exotisches Spektakel, tragische Dreiecksliebesgeschichte, philosophischer Diskurs oder skurril-witzige Komödie sein wolle. Hierzu gilt es zu bemerken, dass diese Mischung bereits bei Thomas Mann angelegt ist. Und außerdem kann man fragen, ob diese Melange nicht genau eine Qualität dieser Oper ist, die sich dadurch so bunt wie das Leben selbst präsentiert. Ganz abgesehen davon, dass die Wahl des Stoffes für eine Oper mehr als passend ist. Denn Manns Novelle erzählt eine Geschichte, die eben gerade wegen ihrer skurrilen Handlung und wegen der hier verhandelten und ausgestellten Emotionen größer ist als das Alltägliche und damit nachgerade eine Überhöhung durch die Musik verlangt.
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