Es war der legendäre Fred Astaire, der folgenden Satz prägte: "Tanz ist ein Telegramm an die Erde mit der Bitte um Aufhebung der Schwerkraft." Die Bad Boys des Tanzes unter der Leitung und Choreografie von Rasta Thomas gastierten im Admiralspalast Berlin mit ihrer mitreißenden Show "Rock the Ballet". DIe Schwerkraft wird an diesem Abend gleich mehrere Male aufgehoben, denn dass was das hochkarätigem siebenköpfige Ensemble bietet ist schlichtweg atemberaubend.
Es ist eine Mischung aus klassischem Ballett, Streetdance und modern Jazz umrahmt von populären Rock und Popsongs des 20. und 21. Jahrhunderts. Die Musikauswahl liegt zwischen Maroon 5, Michael Jackson, Queen, Coldplay und Alica Keys und sorgt in Kombination mit dem ästhetisch perfekten Tanz für prickelnde und kurzweilige Momente. Unterstützt werden die Jungs von der hoch talenteierten Kaitlynn Edgar, die es mühelos schafft mit ihrer überbrodelenden Energie die gesamte Chorus Line des Friedrichstadt Palastes in den Schatten zu stellen. Gemeinsam mit ihrem Partner James Boyd tanzt sie ein funkensprühendes "I Don't Wann a Miss A Thing" der Band Aerosmith, dass zu den vielen Highlights des Abends zählt. Selten wurden so viele, schöne und herzzereißende Geschichten im Ausdruck des Tanzes erzählt. Geschichten zwischen Ankunft und Abschoied, Freude und Schmerz, Glück und Trauer. Jeder der einzelnen Tänzer, und an dieser Stelle muss ich sie einfach alle nennen, sind grandios: Lee Gumbs, Joshua Alexander, Arquis Cunnigham, Yusaku Komori und Blake Zelesnikar.
Kreativer Kopf der Bad Boys Of Dance ist der Compagnie-Gründer und Künstlerische Leiter Rasta Thomas. Gelangweilt von der Welt des klassischen Balletts, in der er sich viele Jahre erfolgreich bewegt hat, suchte er neue Ausdrucksformen. Er arbeitete u. a. in New York mit Debbie Harry in „The Show (Achilles Heels)" zusammen und bekam beste Kritiken der New York Times für seine Rolle des Archilles. Für Twyla Tharps erfolgreiches Musical „Movin' Out" am Broadway wurde er verpflichtet. Mit Aretha Franklin trat er in Harlems berühmtem „Apollo Theater" auf. Und tanzte im Film „One Last Dance" mit Patrick Swayze.
2008 gründete er schließlich seine eigene Tanzkompagnie, um seine Vision vom Ballett des 21. Jahrhunderts zu verwirklichen. In den Choreografien, die von seiner Frau Adrienne Canterna-Thomas stammen, spiegeln sich die vielfältigen Einflüsse des Schmelztiegels New York wider. Gemeinsam mit den Tänzern der Bad Boys Of Dance haben Rasta und Adrienne zu einer eigenen Tanzsprache für zeitgemäße Musik gefunden, verehrt und gefeiert von einem jungen Publikum auf der ganzen Welt.
Selten habe ich Tänzer gesehen, die so geschmeidig und hoch professionell tanzen ohne dabei von ihrer männlichen Kraft und Authenzität einzubüßen. Rasta Thomas ist mit "Rock The Ballet" ein kongeniales Rezept gelungen das klassische Ballett zu entstauben und für eine neue Generation spürbar und zum Erlebnis zu machen. Und damit hat er die Schwerktaft endgültig aufgehoben! Fantastisch!
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